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Klimaschutzprogramm der Stadt Wien

1999 beschloss die Stadt Wien das Klimaschutzprogramm (KliP). Es wurde sehr erfolgreich umgesetzt und daher 2009 verlängert. Durch die Maßnahmen konnten zwischen 2009 und 2021 pro Jahr 1,4 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen vermieden werden.

Das erste Wiener Klimaschutzprogramm hatte bereits bis Ende 2008 die Treibhausgas-Emissionen jährlich um 3,1 Millionen Tonnen reduziert. Das ursprüngliche Ziel, das Vermeiden von 2,6 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2010, war frühzeitig erreicht worden. Das bestätigte die Österreichische Energieagentur in ihrer Evaluierungsstudie. Für ihr umfassendes Klimaschutzprogramm wurde die Stadt Wien mit dem „Climate Star 2009“ ausgezeichnet.

Das Wiener Klimaschutzprogramm war der Vorläufer des Wiener Klimafahrplans. Wien will bis 2040 klimaneutral sein. Der Wiener Klimafahrplan legt Ziele fest, um diese Klimaneutralität zu erreichen. 

 

 

Klimaschutz ist Artenschutz

Der Reichtum an Arten in der Stadt Wien ist für eine Großstadt dieses Ranges beachtenswert. Einige von ihnen kommen sogar vorwiegend hier vor, wie zum Beispiel das Wiener Nachtpfauenauge oder die Wiener Schnirkelschnecke. Wissenschaftliche Studien zeigen immer wieder Erstaunliches: So wurden zum Beispiel in Wien zuletzt 492 Wildbienenarten nachgewiesen. Das sind rund 70 Prozent aller in Österreich vorkommenden Bienenarten. 

Ein Kernstück des Biodiversitäts-Schwerpunktes der Stadt Wien ist die Wiener Wald- und Wiesen-Charta, die 2020 vom Wiener Landtag beschlossen wurde. Sie wird seit 2022 verstärkt umgesetzt. Bereits die in der Charta beschlossenen Schlüsselmaßnahmen helfen beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel. Sie sichern wichtige Lebensräume für die unterschiedlichsten, zum Teil streng geschützten Arten.

    #sicherungdesgrünraums

    Sicherung des Grünraums

    Bereits 1905 wurden erste Teile des Wiener Grüngürtels unter Schutz gestellt. Die Sicherung und der Schutz des Grünraums der Stadt Wien haben daher eine lange Tradition. Im Juni 2020 wurde im Wiener Landtag die Wiener Wald- und Wiesen-Charta beschlossen.

    Einige wichtige Punkte der Wiener Wald- und Wiesen-Charta:

    • Sicherung des Grünraumanteils von Wien bei mehr als 50 Prozent
    • Aufforstungen in den waldarmen Teilen Wiens
    • Sicherung der möglichst großen Vielfalt heimischer, standortgerechter Baumarten
    • Quantitative und qualitative Sicherung und Entwicklung der Wiesenflächen
    • Renaturierung von Fließgewässern
    • Maßnahmen und Unterstützung für Baumverantwortliche zur Vermeidung nicht notwendiger Sicherungsschnitte
    • Einrichtung von Wildruhezonen in Wäldern und auf Wiesen

    Fassadenbegrünung

    Nur rund 30 Prozent der Gesamtfläche der Gemeindebauten sind verbaut, 70 Prozent bestehen aus begrünten Höfen und Außenanlagen. Der Wiener Gemeindebau insgesamt, mit 610 ha Grünflächen und rund 68.000 Bäumen, macht damit einen beträchtlichen Teil des Grünraums der Stadt aus. Dadurch leistet er einen unverzichtbaren Beitrag zur Abkühlung an heißen Tagen und zu einem angenehmen Mikroklima.

    Ein wesentlicher Aspekt davon ist auch die Fassadenbegrünung. Im Kampf gegen den Klimawandel und die zunehmende Hitze in Städten ist sie ein nützliches Mittel, um die Umgebungstemperatur zu senken. Bei Neubauten wird, wo möglich, klimawirksame Fassadenbegrünung gleich eingeplant.

    Dabei wird modernste Technik eingesetzt: Auf der Straßenseite soll die Fassadenbegrünung vollautomatisch sensorgesteuert bewässert werden. Digitale Durchflussmesser und Bodenfeuchte- sowie Lufttemperatursensoren liefern Daten, die in die Steuerung mit einbezogen werden. Die Bewässerung muss ganzjährig funktionieren: Im Winter gibt es eine automatische Frostentleerung. Das ganze System kann aus der Ferne überwacht und gesteuert werden.

    Informationen zu allen Neubauprojekten finden Sie hier.

    Ausbau von Grünraum

    In Wien werden, im Zuge der seit 2021 laufenden Grünraumoffensive, bis 2025 rund 400.000 m2 Parkflächen umgestaltet oder neu geschaffen, unter anderem der Czapkapark, der Johannes-Diodato-Park und der Leopold-Rister-Park. Zudem werden 25.000 Bäume gepflanzt. 

    Bisher wurden Parks und Grünräume mit einer Gesamtfläche von mehr als 222.000 m² neu geschaffen oder umgestaltet.

    Weitere Projekte

    Auf dem 12.000 m² Naschmarktparkplatz entsteht ein großzügiger urbaner Park. In Favoriten laufen bereits die Bauarbeiten am neuen Tangentenpark. Hier errichtet die Stadt Wien auf rund 60.000 m² einen begrünten Landschaftspark mit Sportangeboten, Wasserflächen, Fuß- und Radwegen.

    Bereits fertiggestellt sind unter anderem folgende "Raus-aus-dem-Asphalt-Projekte": Praterstern, Thaliastraße und Reinprechtsdorfer Straße.