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Klima- und Energieziele: Maßnahmen für Klimaneutralität 2040

Ob beim Thema „Leistbares Wohnen“, bei der Erhaltung von Grünflächen oder beim gesamten Smart City Konzept: Klimaschutz spielt in den kommenden Jahren eine wichtige und zentrale Rolle.

Im Mittelpunkt der sozialen Wiener Klimapolitik stehen das Wohlergehen und die Gesundheit aller Menschen in der Stadt.

Um die Klimaziele erreichen zu können, stehen neben Strategiedokumenten und Klimainstrumenten auch verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, unter anderem:

  • Photovoltaik-Anlagen
  • Umstellung auf Fernwärme
  • Sanierung
  • Neubauprojekte

Photovoltaik-Anlagen

Immer mehr Menschen wollen ihren Beitrag zu Erreichung der Klimaziele leisten. Auch Gemeindebaumieter*innen können eine eigene Photovoltaik-Anlage errichten und daraus Strom beziehen. Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden: Entweder die Mieter*innen leben in einem Siedlungshaus oder sie haben in einem Mehrparteienhaus eine Wohnung mit Balkon, Terrasse oder Loggia. Für Wohnungsmieter*innen sind Anlagen mit einer Leistung bis zu 800 Watt möglich.

Abgesehen von diesen Kleinanlagen für den Eigenverbrauch gibt es in einigen Wohnhausanlagen bereits große Gemeinschafts-Photovoltaik-Anlagen auf Dächern oder an Fassaden. Zum Beispiel versorgt auf den Dächern der Wohnhausanlage Ameisbachzeile 119 – 123 eine Gemeinschafts-Photovoltaik-Anlage die Bewohner*innen mit über 200.000 Kilowattstunden Ökostrom im Jahr. Bei Neubauprojekten wird bereits in der Planung Sonnenstrom als Teil der Energieversorgung berücksichtigt, um Kosten für die Bewohner*innen zu sparen.

Fernwärme

Um das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, erreichen zu können, sind wichtige Transformationen im Energiesystem notwendig. Bei der Umstellung spielt auch die Fernwärme eine wichtige Rolle. Die konkreten Ausbaupläne hängen unter anderem von der Netzverfügbarkeit, der Netzkapazität, der Wärmebedarfsdichte in Grätzln und von der Menge an verfügbarer Fernwärme ab.

Wesentliche Energiequellen zur vollständigen CO₂-Neutralität der Fernwärme sind:

  • Tiefengeothermie
  • Großwärmepumpen
  • Nutzung von Grünem Gas

Bei Wiener Wohnen werden laufend Wohnungen wieder frei. Bei der Instandsetzung dieser Leerwohnungen werden pro Jahr rund 1.000 Gemeindewohnungen an das Wiener Fernwärmenetz angeschlossen und den Neumieter*innen mit einem nicht fossilen Heizsystem übergeben.

#fernwärme

Gemeindebau wird zum Passivhaus

Viele der 1.800 Gemeindewohnhausanlagen stammen aus der Anfangszeit des Wohnbauprogramms. Es ist eine große Herausforderung, diese architektonischen Denkmäler im Zuge einer Sanierung zukunfts- und somit klimafit zu machen. Es ist aber möglich – unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und der Anforderungen an einen zeitgemäßen Wohnkomfort. Das zeigt die Generalsanierung des Goethehofes.

Goethehof: ausgezeichnet für Energieeffizienz!

Ein moderner Dachbodenausbau mit 129 Wohnungen wurde geschaffen und der große Innenhof begrünt. Sämtliche Bauteile der Wohnhausanlage wurden thermisch saniert. Durch die umfangreichen Maßnahmen konnte der Heizwärmebedarf um 73 Prozent von 167 kWh pro Quadratmeter und Jahr auf 45 kWh gesenkt werden. Eine Sanierungsleistung, die auch die Jury des ETHOUSE AWARD der ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme beeindruckt hat.

Grundsätzliche Prinzipien bei Neubauprojekten

Heute wird bei Neubauprojekten – neben den gängigen Ausstattungsstandards – besonderes Augenmerk auf folgende ökologische Kriterien gelegt:

  • Klimaaktiv: Jedes Neubauprojekt soll zumindest die „SILBER“-Zertifizierung des KlimaAktiv-Kriterienkataloges erhalten können.
  • Energiequellen und Photovoltaik: Gas (generell) und Strom (Heizungsanlagen) als Hauptenergiequellen sind beim Neubau von Gemeindebauten unzulässig. Ausgenommen: Strom zum Betreiben einer Wärmepumpenanlage in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage
  • Licht/Beleuchtung: Im Stiegenhausbereich sowie in Garagen, Müllräumen und Fahrradabstellräumen werden stockweise Bewegungsmelder zusätzlich zu herkömmlichen Lichtschaltern installiert. Im Außenbereich werden Dämmerungsschalter eingesetzt.
  • ÖkoKauf: Die zum Einsatz kommenden Baustoffe und Materialien müssen den Anforderungen des Programms „ÖkoKauf Wien“ entsprechen.
  • Fassadenbegrünung: Bei Neubauten sollen hochwertige und klimawirksame Fassadenbegrünungen eingeplant werden.

Gasthermenverbot in Klimaschutzzonen im Neubau

Am 12. November 2023 hat der Wiener Klima- und Umweltausschuss die fünfte und damit letzte Tranche der Energieraumpläne beschlossen.

Die Energieraumpläne gelten nun auch für die Bezirke 12, 14, 15 und 17. Somit ist der Einbau von Gasthermen im Neubau in allen 23 Wiener Bezirken untersagt. In Neubauten werden künftig nur mehr klimaschonende Wärme-Lösungen zum Einsatz kommen.

„Mit der Einführung der Energieraumpläne erfolgt ein wichtiger Lückenschluss am Weg zur Energiewende. In der Politik geht es darum, Verantwortung zu übernehmen“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Weitere Informationen: Gasthermenverbot in Klimaschutzzonen im Neubau